… ein freund hat neulich erzählt, daß ihm die neue bundeseinheitliche chipkarte für den öffentlichen personennahverkehr endlich einen alten jugendtraum erfülle.
auf meinen fragenden blick antwortete er, daß er sich damals hin und wieder einen ziemlichen absturz gegönnt habe und es sei dabei vorgekommen, daß er sich am anderen morgen nicht mehr genau erinnern habe können, wo er weite teile der nacht zugebracht habe. da sich taxiunternehmen bei seinen nachfolgenden rekonstruktionen der nacht nicht sonderlich auskunftsfreudig gezeigt haben, böte dieses ticket zumindest einen räumlich engeren anhaltspunkt.
die städtische videoüberwachung schlösse dann auch die lücke von der kneipe zum bus, die von ihm erwartete innenstadtmaut ermögliche ihm endlich, dank der lückenlosen aufzeichnung des motorisierten individualverkehrs, ein dankesschreiben an seine freunde zu senden, die ihn nach hause gefahren haben.
“schön”, so schloß er, “daß sich vater staat so um seine gelegenheitstrinker kümmert.”
ich nickte mechanisch …