… ein freund hat neulich erzählt, daß ihn die effizienz der arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die arbeitsagenturen nachhaltig beeindrucke. es scheine sich ein industriezweig ähnlich dem in der musik und der kultur zu etablieren.
auf meinen fragenden blick erklärte er: „ich bin demnächst mit meinem studium fertig und werde mit dem ende des studiums meinen job kündigen mich danach arbeitslos melden müssen. ich kann mir das arbeiten nicht mehr leisten.“„wieso?“, fragte ich.
er vermute, daß das interesse arbeitslose zu haben offenbar stärker sei, als das, sie zu vermeiden und daß dahinter auch die absicht einer drohkulisse stecke. „warum sonst wird existenzgründungswillingen ein derart großer stein in den weg gelegt?“ momentan reiche sein einkommen als honorarkraft, um davon ganz gut leben zu können. das läge auch daran, daß die krankenversicherung für studenten einigermaßen günstig sei. Sobald er nun aber kein student mehr sei, würde die krankenkasse ihn aufgrund seiner honorartätigkeit als selbständigen einstufen und monatlich rund 200 euro mehr fordern.
„der mindestbeitrag für selbständige beträgt rund 300 euro“, sagte er. dabei sei es unwichtig, ob das, wie in seinem fall, einen krankenkassenbeitrag von gut 40% ausmache. auf nachfrage habe seine krankenkasse ihm gesagt, daß der gesetzgeber davon ausgehe, daß sich selbständigkeit bei einem niedrigeren einkommen nicht lohne. der staat habe festgelegt, daß ein selbständiger monatlich mindestens 1811,25 euro verdiene.
dieser beitragssatz sprenge seinen haushalt völlig und er sehe keine möglichkeit das erforderliche geld aufzutreiben. so beuge er sich dem gut gemeinten rat des staates und verzichte auf die sich nicht lohnende arbeit und lebe statt dessen unnötigerweise und gezwungenermaßen auf kosten der steuerzahler.